Market Quick Take – 23. April 2025

Saxo Strategy Team
Dieser Inhalt ist Marketingmaterial.
Market Quick Take – 23. April 2025
Markttreiber und Katalysatoren
Aktien: Handelsoptimismus zwischen den USA und China; Powell bleibt im Amt; Tesla und 3M steigen; Industriewerte durch Zölle belastet
Volatilität: VIX deutlich gesunken; abnehmende Handelskriegssorgen; Fokus auf Unternehmensberichte und PMI-Daten
Digitale Vermögenswerte: BTC stabil; ETH und Kryptowerte im Aufwind; grosse BTC-Käufe von Strategy stützen das Sentiment
Währungen: US-Dollar legt deutlich zu nach Trumps Kurswechsel bei Zöllen und Fed-Einflussnahme
Fixed Income: US-Renditen für 10- und 2-jährige Staatsanleihen fallen angesichts von Trumps versöhnlicherem Ton
Rohstoffe: Gold fällt nach Trumps Entspannungssignalen; Öl-Nachfrage robust laut Daten, Kupfer mit starkem Rebound
Makro-Ereignisse: Flash-PMI April für Europa und die USA, US-Neubauverkäufe März, Beige Book der US-Notenbank
Makrodaten und Schlagzeilen
Laut Bloomberg erwartet US-Finanzministerin Bessent eine Deeskalation im Zollstreit mit China, obwohl FBNs Gasparino ihre Aussagen als übertrieben einstufte. Später erklärte Präsident Trump selbst, dass die US-Zölle auf China nicht bei 145 % bleiben würden: „Sie werden erheblich gesenkt. Sie werden nicht auf null sein. Früher waren sie es.“
Politico berichtet, dass das Weisse Haus kurz vor Handelsabkommen mit Japan und Indien steht, deren Details noch ausgearbeitet werden müssen.
Trump bestätigte, dass er Jerome Powell nicht als Fed-Vorsitzenden entlassen werde, was Investoren bezüglich der Unabhängigkeit der Zentralbank und der Stabilität der Geldpolitik beruhigte.
Der IWF warnte, dass steigende US-Zölle das globale Wachstum bremsen und senkte seine Prognose für 2024 auf 2,8 %. Die USA seien besonders betroffen, das Wachstum werde 2025 auf 1,8 % zurückgehen. Auch Mexiko, China und die Eurozone seien betroffen.
Der französische Präsident Macron brachte vorgezogene Parlamentswahlen bereits für diesen Herbst ins Spiel, da seine Popularität im aktuellen geopolitischen Umfeld seit Trumps Wahl und den letzten französischen Wahlen im vergangenen Sommer gestiegen ist.
Makrokalender – Highlights (Zeiten in GMT)
07:15 – Frankreich: Flash-PMIApril07:30 – Deutschland: Flash-PMI April
08:00 – Eurozone: Flash-PMI April
10:30 – Rede von BoE-Chefökonom Pill
13:00–13:35 – Fed-Reden
13:45 – USA: Flash-PMI April
14:00 – USA: Neubauverkäufe März
17:00 – US-Schatzamt: Auktion 5-jähriger Anleihen
17:15 – Rede von BoE-Gouverneur Bailey
18:00 – Beige Book der US-Notenbank
Ergebnisse (Earnings Events)
Heute: Philip Morris, IBM, AT&T, Thermo Fisher Scientific, ServiceNow, Boston Scientific, NextEra Energy, Texas Instruments, Boeing, CME Group, GE Vernova, Lam Research, O’Reilly Automotive, Amphenol, General Dynamics, Chipotle Mexican Grill, Newmont, Volvo, Samsung Biologics, Waste Connections, Norfolk Southern
Donnerstag: Google, Procter & Gamble, T-Mobile US, Merck, Pepsico, Gilead, Comcast, Fiserv, Chubb, Bristol-Myers Squibb, Intel, Republic Services, Southern Copper, Agnico Eagle Mines, Keurig Dr Pepper, Freeport McMoRan
Freitag: BYD, Abbvie, HCA Healthcare, Aon, Colgate Palmolive, Charter Communications, Schlumberger
Alle Makrodaten, Unternehmensberichte und Dividendentermine finden Sie im Saxo-Kalender.
Aktienmärkte
USA: Die US-Aktienmärkte legten kräftig zu, gestützt durch die Aussicht auf Entspannung im Handelskonflikt mit China und Trumps Bestätigung für Fed-Chef Powell. Der Dow Jones stieg um 2,66 %, der S&P 500 um 2,51 % und der Nasdaq Composite um 2,71 %. Tesla gewann 5,1 % trotz verfehlter Gewinnschätzungen, da Investoren auf Musks erneuten Fokus auf Tesla setzten. 3M stieg um 8,1 % nach bestätigter Prognose. Industriewerte wie Northrop Grumman (-12,7 %) und RTX (-9,8 %) litten unter Zollbelastungen. Die Futures stiegen über Nacht weiter, unterstützt durch Trumps positive Aussagen.
Europa: Die europäischen Börsen drehten nach anfänglichen Verlusten ins Plus, getragen vom global besseren Sentiment wegen der Entspannung im US-China-Handelsstreit. Der DAX stieg um 0,41 %, der französische CAC 40 um 0,56 % und der Euro STOXX 50 um 0,4 %. L’Oréal kletterte um 6,3 % dank starker Verkaufszahlen. Autowerte wie Mercedes-Benz und BMW legten über 2 % zu. Auch Banken entwickelten sich positiv, obwohl UniCredit fast 3 % verlor. Anleger bleiben vor den PMI-Zahlen und Unternehmensberichten vorsichtig.
Grossbritannien: Der FTSE 100 stieg um 0,68 % und verlängerte damit seine Gewinnserie auf sieben Handelstage, gestützt durch Einzelhandels- und Telekomwerte wie Bunzl (+3,6 %) und Vodafone (+2,7 %). Auch Rohstoffwerte legten zu, gestützt vom verbesserten globalen Marktausblick. DCC verlor hingegen 4,4 % nach dem Verkauf der Gesundheits-Sparte. Der Markt bleibt wachsam angesichts der möglichen Auswirkungen des Handelsstreits und der laufenden Gespräche zwischen UK und den USA.
Asien: Die asiatischen Märkte verzeichneten überwiegend Zugewinne nach dem starken US-Börsenschluss und den positiven Signalen von Präsident Trump zur Reduktion der Zölle gegen China. Der Hang Seng in Hongkong sprang um 2,46 % auf ein Dreiwochenhoch, getrieben von Technologie- und Konsumwerten. Der japanische Nikkei stieg um über 2 %, gestützt von der Entspannung im Handelskonflikt und starker privater Nachfrage. Die chinesischen Festlandindizes blieben weitgehend stabil angesichts fortbestehender Unsicherheit bei den bilateralen Verhandlungen.
Volatilität
Die Marktvolatilität ging deutlich zurück, da sich die Erwartungen auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China verbesserten. Der VIX fiel kräftig und schloss bei 30,57 (-9,61 %), wobei auch die Overnight-Futures zurückgingen, während die Futures auf den S&P 500 und Nasdaq weiter anzogen. Wichtige bevorstehende Treiber der Volatilität sind die Quartalszahlen von IBM, Boeing und ServiceNow sowie die US-PMI-Daten für Industrie und Dienstleistungen.
Digitale Vermögenswerte
Bitcoin stabilisierte sich bei rund 93’387 USD, nach einem Rücksetzer gegenüber den vorherigen Anstiegen, die durch einen grossen BTC-Kauf von 555 Mio. USD durch Strategy (Michael Saylor) ausgelöst wurden. Ether stieg um 2,8 % auf 1’805 USD. Kryptobezogene Aktien legten kräftig zu: Coinbase (+8,6 %), MARA (+14,4 %) und CleanSpark (+17,4 %) zählten zu den grössten Gewinnern. Das Marktumfeld im Kryptobereich bleibt vorsichtig optimistisch, unterstützt durch institutionelle Zuflüsse und ein entspannteres makroökonomisches Umfeld.
Fixed Income
Trumps versöhnlichere Aussagen zu China-Zöllen und zur Amtsführung von Fed-Chef Powell führten zu einem leichten Anstieg der kurzlaufenden US-Renditen, während die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe nach einem unveränderten Vortag über Nacht leicht zurückging. Am Morgen lag die Rendite für 10-jährige bei 4,35 %, die für 2-jährige bei 3,82 %. Der Markt preist aktuell mehr als drei Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr ein, mit leicht über 50 % Wahrscheinlichkeit für den nächsten Cut beim FOMC-Meeting am 18. Juni.
Der von Bloomberg beobachtete Spread für High-Yield-Unternehmensanleihen fiel gestern um 15 Basispunkte auf 397 bp – ein Zweiwochentief und deutlich unter dem Zyklushoch von 454 bp am 8. April.
Rohstoffe
Gold fiel um 5 % von seinem Rekordhoch bei 3’500 USD am Dienstag, bevor es sich über Nacht vorübergehend erholte – erneut ein Zeichen dafür, dass die asiatischen Märkte derzeit die Nachfrage dominieren. Der Rückgang wurde ausgelöst durch Signale der US-Regierung, darunter Bessents Aussagen zur Deeskalation mit China und Trumps Zusage, die China-Zölle deutlich zu senken und Powell im Amt zu lassen. Gold war technisch überkauft und steht nun vor einer Konsolidierung, die Aufschluss über die Marktstärke geben dürfte.
Der Ölpreis stieg, nachdem Trump bestätigte, Powell nicht zu entlassen, und nachdem das API einen Rückgang der US-Rohölvorräte um 4,6 Mio. Barrel meldete. Die Nachfrage bleibt robust, ohne erkennbare Abschwächung im Spotmarkt, wo der Prompt Spread bei Brent auf ein Januarhoch von 1 USD/Barrel gestiegen ist.
Kupfer, insbesondere in New York, klettert weiter, wobei der COMEX-Kontrakt nahe an 5 USD pro Pfund heranrückt – weniger als zwei Wochen nach einem Tief bei fast 4 USD. Getrieben wird dies durch Handelsoptimismus USA–China und die Ausweitung der COMEX-Prämie gegenüber London auf 15 %.
Währungen
Der US-Dollar legte gestern Abend kräftig zu, nachdem Trump von der Entlassung Powells und extrem hohen China-Zöllen abrückte, schwächte sich aber in der asiatischen Handelssitzung wieder ab. USDJPY erreichte 143,22, fiel dann aber auf 142,00 zurück. EURUSD sank zunächst auf 1,1308, erholte sich aber auf fast 1,1400. Ein ähnliches Muster zeigte sich bei anderen USD-Paaren, wo die Gewinne des Dollars weitgehend wieder abgegeben wurden.
Der japanische Yen blieb gegenüber Nicht-USD-Währungen über Nacht weitgehend unverändert, nachdem er zuvor breit verkauft worden war. EURJPY lag bei 161,65 im späten Handel in Tokio nach einem Hoch von 162,46, während GBPJPY bei 188,82 notierte, nachdem er fast die Marke von 190,00 erreicht hatte.